Bei der Disposition von vielen kürzeren Einsätzen in einem bestimmten Zeitraum und Radius ist maximale Flexibilität gefragt, denn meist sind dabei zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen. Das neue Dispositionscockpit von Innosoft unterstützt den Disponenten mit einer ausgeklügelten Vorplanung.
Welche Skills und Arbeitszeitvorgaben hat der Techniker? Wie dringend sind die Einsätze und welche Prioritäten hat der Kunde angemeldet? Sind Vertragsvereinbarungen oder Öffnungszeiten zu berücksichtigen? Bei welcher Route lassen sich am meisten Zeit und Kilometer einsparen? Ab einer gewissen Größe des zu verplanenden Arbeitsvorrats ist es einem Menschen oft gar nicht mehr möglich, all diesen Bedingungen Rechnung zu tragen und gleichzeitig noch die in punkto Effizienz optimale Abfolge und Route zu planen. Zumal diese Konditionen aufgrund verschiedener Prioritäten auch einer bestimmten Hierarchie unterliegen. Und wenn dann noch kurzfristige Notfalleinsätze dazukommen, die in die bestehende Planung integriert werden müssen, wird es schnell kompliziert und der Überblick geht verloren.
Um dies zu vermeiden, empfiehlt sich die Nutzung einer automatisierten Vorplanung, die auch bei spontanen Planabweichungen nicht aus den Fugen gerät, sondern die Planung in Sekundenschnelle anpasst und aktualisiert. Dem Disponenten wird dadurch viel zeitintensive Kalkulation und Fleißarbeit abgenommen, sodass er seine Energie auf das Feintuning konzentrieren kann. Er braucht dafür nur auf den Button zu klicken, der die als Arbeitsvorrat im Container gespeicherten Einsätze auf die verfügbaren Ressourcen verteilt. Der Prozess läuft dabei in Sekundenschnelle im Hintergrund ab, der Disponent sieht nur, wie die Einsätze in der Plantafel die Zeilen der jeweiligen Servicetechniker füllen. Am besten lässt sich das an einem Fallbeispiel veranschaulichen.
Zu viele zu berücksichtigende Faktoren für menschliche Planer
Ein Automatenhersteller betreut ein paar tausend Geräte, die über das gesamte Bundesgebiet verteilt aufgestellt sind. Neben den regelmäßigen Wartungen und Überprüfungen müssen die Servicetechniker auch zu den Kunden rausfahren, um kleinere Störungen zu beheben und größere Reparaturen durchzuführen. Die für die verschiedenen Vertriebsgebiete zuständigen Disponenten haben täglich einen Arbeitsvorrat von jeweils mehreren Dutzend Serviceeinsätzen auf die ihnen zugewiesenen Außendiensttechniker zu verteilen. Dazu kommen noch Notfalleinsätze bei kurzfristigen Systemausfällen.
Auch der beste Planer kann hier unmöglich für alle Techniker die optimale Abfolge und Route für deren Kundenbesuche entwerfen. Zwar könnte er sich die Einsatz- und Technikerstandorte auf einer Karte anzeigen lassen und dort dann eine weg- und zeitsparende Routenplanung entwerfen. Doch werden die spezifischen Faktoren der einzelnen Einsätze diese Planung immer wieder über den Haufen werfen. Da gilt es beispielsweise die Öffnungszeiten der Kunden miteinzubeziehen, deren vertraglich zugesicherte Reaktionszeiten oder eine eventuelle Abneigung gegen oder eine Vorliebe für bestimmte Techniker zu berücksichtigen.
Einsatzoptimierung auf Basis vorab definierter Anforderungsmatrix
Und bei den Technikern gilt es die vorhandenen Fähigkeiten mit den für die Einsätze erforderlichen Skills abzugleichen sowie deren Arbeitszeitvereinbarungen in Betracht zu ziehen, damit es nicht zu Ärger mit Betriebsrat oder Gewerkschaft kommt. Nun sind diese Daten ja im Technikerprofil gespeichert und alle weiteren Vorgaben und Informationen sind im Einsatz hinterlegt. Der Computer kann mit der Einsatzoptimierung von Innosoft alle möglichen Kombinationen von Einsatz und Ressource unter Berücksichtigung einer unbegrenzten Anzahl verschiedener Parameter in Sekundenbruchteilen durchspielen, die resultierenden Optionen auf Basis einer vorher kalkulierten Kostenmatrix miteinander vergleichen und anhand der vorgegebenen Prioritäten sortieren. Dabei werden geografisch optimierte Routen generiert, wodurch wiederum Reisezeiten und ‑kosten minimiert werden.
Die Adressen der Kunden und der Ressourcen werden über das GeoMap-Modul geokodiert, das heißt die Koordinaten des Längen- und des Breitengrads werden bestimmt und zu der Adresse hinterlegt. Das System kann nun anhand der Adressnummern die Wegpunkte der Routen planen, von allen Einsatzort-Verbindungen zueinander Dauer und Strecke vergleichen und schließlich die effizienteste Option auswählen. Um zusätzlich spezielle Kundenwünsche zu berücksichtigen wie – beispielsweise aufgrund besonders guter oder schlechter Erfahrungen – die Vorliebe für oder Abneigung gegen einen bestimmten Techniker, kann dies als Skill definiert werden und über diese Filtermöglichkeit in die Planung mit einfließen.
Disponent hat das letzte Wort – Korrekturen jederzeit möglich
Der Disponent bleibt dabei immer die maßgebliche Instanz, die automatisch geplanten Einsätze sind nicht bindend und können vom Benutzer jederzeit korrigiert oder verändert werden. So obliegt die Kontrolle weiterhin dem Disponenten, der sich von den technischen Optionen unterstützen lassen, jedoch trotzdem noch andere Aspekte in die Planung mit einfließen lassen kann. Er kann also jederzeit auf diese automatisch verteilten Einsatzfolgen einwirken und auf Notfälle und sonstige kurzfristig veränderte Situationen reagieren.
Im Zusammenspiel mit der Mobilen Außendienst-Lösung von Innosoft erhält der Disponent darüber hinaus stetig aktuelle Informationen zum Status eines Einsatzes. Schickt beispielsweise der Servicetechniker seine Rückmeldung über die gerade beim Kundenbesuch geleistete Arbeit, verarbeitet das System umgehend die Daten und der momentane Fortschritt des Einsatzes ist direkt im Gantt-Diagramm der Einsatzplanung sichtbar. Auch den Servicebericht mit allen Details kann der Planer abrufen, sodass er immer über den Einsatzverlauf auf dem neusten Stand ist und auf außerplanmäßige Abweichungen reagieren kann.
Komplexe Übersicht offenbart das Optimierungspotential
Ist das Firmenfahrzeug zudem mit einem GPS-Tracking-System ausgestattet, kann der Disponent quasi in Echtzeit eingreifen. Anhand der bereits erledigten und zurückgemeldeten Einsätze, die auf der Plantafel zum Beispiel grün markiert sind, und der aktuellen Position des Technikers sieht er die für seine Entscheidung, ob er dem Mitarbeiter noch einen zusätzlichen Abstecher zu einem Kunden in der Nähe zuweisen kann, notwendigen Informationen direkt vor sich auf dem Bildschirm.
In der Summe ergibt sich so eine nahezu vollständige Übersicht, unterteilt in die Daten noch geplanter Einsätze sowie bereits realisierter und zurückgemeldeter Einsätze. Erste Erfahrungen beim Kunden haben das vorhandene Optimierungspotential gezeigt, durch den Einsatz des Innosoft Dispositions-Cockpits lässt sich die Zahl der von den Technikern zu absolvierenden Einsätze signifikant steigern. Und die Zufriedenheit der Kunden, die sich über gesteigerte Flexibilität und Zuverlässigkeit ihres Lieferanten freuen, ist ebenfalls ein durchaus willkommener Nebeneffekt.