Beim Messmaschinenhersteller WENZEL, einem der Marktführer im Bereich der innovativen Messtechnik, zu dessen Hauptkunden neben dem Maschinenbau und der Automobilindustrie auch Firmen aus der Luft- und Raumfahrt zählen, ist der Service eine elementare Komponente des Geschäftsbetriebs. Um die hohe Supportqualität noch weiter zu optimieren, wurde in diesem Jahr das Servicemanagementsystem von Innosoft eingeführt.
Die WENZEL Group GmbH & Co. KG verwendete bisher verschiedene Datenbanken und Programme zur Prozessdarstellung und Einsatzplanung. Allerdings entschied man, im Rahmen des zukunftsorientierten Projekts WENZEL 4.0, ein Rundum-Paket einzurichten. Im Zuge dessen wollte man die Effizienz im Unternehmen erhöhen, von Insellösungen Abstand nehmen und für mehr Transparenz zwischen den Abteilungen sorgen.
Nachdem das weltweit aufgestellte Unternehmen auf seinem internationalen Servicemeeting Innosoft erstmals in großer Runde vorgestellt hatte, wurde beschlossen, die IT-Unterstützung für die Serviceprozesse weiter voranzutreiben. Mittels Remote-Präsentation der Einsatzplanung konnten auch Vertreter des US-Standortes eingebunden werden. So stand einem Workshop zur Erarbeitung der gemeinsamen Lösungsansätze für die zuvor definierten und schriftlich dokumentierten Anforderungen der Serviceabläufe nichts mehr im Wege.
Schulungen und Akzeptanztests vor dem Go-live
Nach Festlegung von Projektablauf und ‑umfang im Pflichtenheft und der Erteilung des Auftrags, fand im Februar 2018 ein initiales Kickoff-Meeting mit allen Beteiligten statt. Zunächst galt es, die erforderlichen Schnittstellen für die Integration mit dem vorhandenen SAP-System zu programmieren, damit Auftragsdaten nicht doppelt und manuell gepflegt werden müssen. In den beiden Wochen vor dem Go-live Ende April galt es, die Key-User zu schulen und User-Acceptance-Tests durchzuführen. Um die Frage zu klären, ob die gewünschten Prozesse mit der Software gut abgebildet werden können, hat Innosoft-Projektleiter Thomas Loeber vor Ort mit den Usern einige Realbeispiele durchgespielt.
Danach stand die Schulung der Programme an. Laut Projektleiter Loeber war die „Akzeptanz außerordentlich hoch. Die Mitarbeiter haben die Vorteile, die ihnen das neue System bietet, sehr schnell erkannt.“ Zu diesen Vorteilen gehört zum Beispiel die gesteigerte Übersichtlichkeit in den Tickets und den Ticketübersichten. Farbliche Markierungen für Prioritäten oder Deadlines machen sofort ersichtlich, was besonders akut und schnell begreifbar sein muss.
Thomas Loeber hat dafür verschiedene übersichtliche Darstellungen erstellt, die einen schnelleren und gezielteren Zugriff auf die gewünschten Informationen ermöglichen. Zudem bietet die E‑Mail-Integration große Vorteile bei der Ersatzteilversorgung. Direkt aus dem Innosoft-System kann ein Unterticket, in dem die für einen Bestellvorgang notwendigen Infos ersichtlich sind, erzeugt und an die entsprechende Abteilung weitergeleitet werden.
Stufenweise Einführung vor internationalem Rollout
Ende April fand dann die erste Stufe der Einführung in Deutschland statt. Neben dem Ticketsystem und der Einsatzplanung sowie dem Dokumentenmanagement umfasste dies die zuvor beschriebene Anbindung an das Outlook-System. Als zweiter Schritt soll in Kürze die Installation des Innosoft Vertriebsmanagements samt Auftragskopplung mit dem bestehenden SAP-System folgen. Die im SAP angelegten Aufträge können dann komfortabel in Innosoft übernommen und dort weiterverarbeitet werden. Schon im Herbst soll als dritte Stufe der Mobile Außendienst angebunden werden. Darüber können die WENZEL-Techniker ihre Zeiten direkt von Innosoft an CATS, die Zeiterfassung von SAP zurückmelden.
Für Ende des Jahres ist als vierter und zunächst letzter Schritt die Einführung des Wartungsmanagements von Innosoft vorgesehen. Neben der Verwaltung von Wartungsverträgen ist ein spezielles Vertragsmanagement mit diversen Zulieferern geplant. Diese stufenweise Gangart macht aus zweierlei Sicht Sinn. Zum einen wäre der Entwicklungs- und Anpassungsaufwand für die Innosoft-Programmierer extrem hoch, wenn sämtliche Module zeitgleich in Betrieb genommen würden, zum anderen erleichtert es den Usern den Einstieg in das Arbeiten mit einem neuen System, wenn die neuen Prozesse in die bestehenden Arbeitsgewohnheiten integriert werden, anstatt diese auf einen Schlag durch eine komplett neue Programmumgebung zu ersetzen.
Synergie-Effekte durch grenzüberschreitende Planung und zentrale Datenauswertung
Daher soll zunächst die komplette Installation in Deutschland abgeschlossen und zum reibungslosen Laufen gebracht werden, bevor sich der internationale Rollout für den weltweit größten familiengeführten Messtechnikanbieter anschließt. Nach dem Stammsitz in Wiesthal ist geplant, zunächst die Standorte in Italien und den USA anzubinden. Weitere Rollouts für globale Lösung sind für alle Tochterunternehmen aus Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, China, Indien und Singapur auszuarbeiten. Durch eine grenzüberschreitende Planung und zentral auswertbare Daten können somit Synergien erzielt werden.
So sollen zukünftig Auswertungen von Fehlercodes möglich sein und mit dem gesammelten Know-how eine Wissensdatenbank entstehen, die unabhängig von der Landessprache allen Technikern und Servicemitarbeitern weltweit von Nutzen sein kann. Während die Techniker heute vornehmlich in den ihnen zugeteilten Vertriebsgebieten tätig sind und für die sensiblen Einstellungen der Messsysteme einige Geräte mit sich führen, weshalb die Anreise zum Kunden in der Regel mit dem Auto durchgeführt wird, kann es in dringenden Fällen durchaus sinnvoller sein, eine längere Strecke mit dem Flugzeug zurückzulegen. So können hochqualifizierte Experten weltweit gezielt eingesetzt werden.